Archiv: Stefan Kaegi / Rimini Protokoll und Thomas Melle
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Unheimliches Tal / Uncanny Valley
© Gabriela Neeb
PERFORMANCE
Der Ausdruck „Uncanny Valley“ benennt die Akzeptanzlücke von Robotern und anderen künstlichen Figuren durch das Publikum, die sich zwischen einigermaßen realistischer Menschenähnlichkeit und annähernder Perfektion auftut. Für Unheimliches Tal wird ein animatronisches Double des Schriftstellers Thomas Melle erstellt. Dieser Humanoide tritt anstelle des physisch abwesenden Autors auf und wirft Fragen auf: Stehen Kopie und Original in einem Konkurrenzverhältnis zueinander oder ist die „nächste Gesellschaft“ (Dirk Baecker) ohnehin ein Netzwerk aus Datenverarbeitungsprogrammen mit und ohne Bewusstsein? Der reale Thomas Melle schaltet sich per Screen zu. Regisseur Kaegi dokumentiert im Video, wie Ingenieur*innen aus Servomotoren und Silikon Melles Körper neu zusammensetzen und die Motorik seines Doppelgängers programmieren. Der Roboter wird so zu einem Darsteller, der möglicherweise Empathie auslöst: Einfühlung in ein mobiles Datenpaket oder in einen Menschen aus Fleisch und Blut, der von bipolaren Störungen heimgesucht wird?
Konzept, Text, Regie:
Stefan Kaegi
Ausstattung:
Evi Bauer
Text, Körper, Stimme:
Thomas Melle
Video:
Mikko Gaestel
Musik:
Niki Neecke
Dramaturgie:
Martin Valdés-Stauber
Animatronik:
Chiscreatures Filmeffects GmbH
Herstellung und Art Finish des Silikonkopfes /
Koloration und Haare:
Tommy Opatz
Lichtdesign:
Robert Läßig
Sound- und Videodesign:
Jaromir Zezula
Produktionsleitung Touring:
Epona Hamdan
Eine Produktion der Münchner Kammerspiele in Ko-produktion mit donaufestival (Krems), Festspiele Berlin, Immersion, Feodor Elutine (Moscow), SPRING Performing Arts Festival (Utrecht) and Triennale Teatro dell’Arte (Mailand).
Aufführungsrechte bei Rowohlt Theater Verlag, Reimbeck bei Hamburg
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