Archiv: Marina Herlop
Krems Minoritenkirche Minoritenkirche
© Anxo Casals
SOUND
Wenn sie singt, dann singt sie nicht nur: Marina Herlop nutzt ihre Stimme als Instrument und als Material; sie manipuliert und moduliert sie mit elektronischen Mitteln, sie fragmentiert ihre Atemgeräusche und programmiert daraus stotternde Rhythmen, um dann wieder darüber weite Gesangsbögen zu schlagen, begleitet von den Klängen eines präparierten Klaviers. Die katalanische Produzentin hat ihre Kunst ganz klassisch am Konservatorium studiert. Mit allem, was man dort lernen kann, spielt sie nun in größter Freiheit. Auf ihrem dritten Album Pripyat orientiert sie sich an den karnatischen Gesängen des alten Süd-Indien und verflicht deren Polyphonie mit elektronischen Sounds. Zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen Subjektivität und Technologie gibt es hier keinen Unterschied mehr.
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