Archiv: Ula Sickle
Krems Halle 1 Halle 1
The Sadness
© Anna van Weg
PERFORMANCE
Österreichische Erstaufführung
Von der Welt ist nicht mehr viel übrig. Zunächst zwitschern aber noch die Vögel vom Band. Drei Performer*innen lungern auf einem Erdhaufen herum. Später werden sie Tänze aus dem Internet kopieren und zu Mikrofonen und soundgenerierenden Tabloids greifen. Die dünnen, mit diversen Verfremdungseffekten belegten Stimmen künden von einem diffusen Schmerz. Nur der grollende, massive Bass wärmt das, was man früher Seele nannte. Die Traurigkeit wird in diesem technoschamanistischen Ritual nicht individuell ausagiert, sondern als gesellschaftliche Grundstimmung gedeutet. So entsteht ein choreografiertes Lamento über das Unbehagen an der Gegenwart, eine Spielart von live zusammengebauter, introvertiert dargebotener Rap-Musik, die Verletzlichkeiten betont und die dunkle Rückseite des Narzissmus ansteuert: die Depression, die Abhängigkeit von stimulierenden Substanzen, der Wunsch nach Betäubung, die Melancholie der Jugend, die Einsamkeit im Netz.
Konzept, Regie, Video, Laser: Ula Sickle
Lyrics, Konzept, Performance: Sidney Barnes, Ashley Morgan, Amber Vanluffelen (gemeinsam mit Camilo Mejía Cortés)
Sound design: Lynn Suemitsu | Licht design: Ryoya Fudetani | Soundtechnik: Noé Voisard | Videotechnik: Tim Wouters | Kostüm: Sabrina Seifried
Dramaturgie: Persis Bekkering
Produktion und Distribution: Future Works
Sprache: Englisch
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